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Sichtweisen

UKE

Das gewisse Erleben, ob nun beim Rebschnitt zu Jahresbeginn, bei der Laubpflege während der Vegetation, bei der zuversichtlichen Lese der Trauben und deren Verarbeitung im Herbst, bei den Aktivitäten im Keller bis zur Füllung der Weine im Frühjahr, oder dann spätestens bei einer Weinprobe mit der Kundschaft und Freunden ist nur anspielend zu beschreiben. Erst mit der Vollendung in der Flasche, schmeckt man, wie viel Sonnenstunden und vor allem Arbeit in dem Jahrgang stecken. Wir haben für diese Assoziation noch kein passendes Resümee -  braucht es das?

 

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Erzeugte Übermengen sind geschmacklich an geminderter Weinqualität erkennbar. Das ist nicht unser Anspruch. Vor dem Einnetzen der Traubenzonen auf unseren Flächen ab Anfang August wegen möglichem Vogelfraß, erfolgt immer eine Negativlese. Diese Zeit nehmen wir uns, denn es lohnt sich. Dabei wird bei jeder, ja wirklich jeder Traube abgewogen, ob sie es wert ist, weiter reif zu werden. Neben der Egalisierung und Erhöhung des Reifegrades, rechnet sich die Zeit dann bei der Weinlese.  Unsere Rebsorten haben zudem ein großes Lesefenster, da die Gefahr einer Fäulnis der Trauben im Reifeprozess nahezu ausgeschlossen ist. Somit ist sichergestellt, dass diese soweit immer ihre physiologische Reife erreichen. Das ist unabdingbar zur Erreichung von unseren hohen Weinqualitäten. Diese sind idR. wenig gebietstypisch und eben nicht alltäglich. Auf "gewöhnliche Weine" sind wir auch nicht aus, denn die können andere mit größeren Weinmengen und maschineller Ernte "besser". Wir sehen unsere Chance nur mit besten Weinqualitäten.

 

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Die Rebe wurde von "Hand" gesetzt und man bedient sich der Natur in vielerlei Hinsicht. Doch eine Rebanlage ist aber Kultur, da sie ständig "gepflegt" werden muss. Man kann nicht „im Einklang mit der Natur“ oder „der Natur zu Liebe“ wirtschaften, denn das ist Selbsttäuschung. Man kann nur versuchen, so wenig wie möglich Schaden anzurichten bzw. zu hinterlassen. Eine Rebe würde sich nie von selbst auf einer potentiellen Rebfläche ansiedeln. Das ist nur durch einen erheblichen Eingriff in Fauna und Flora möglich. Nun, die Natur sieht erst einmal wie ihr geschieht, doch sie wird sich letztendlich wieder nehmen, was ihr die Kultur einst genommen hat, wenn diese nicht mehr "gepflegt" wird. Die Natur gehört nun mal und braucht uns auch nicht, aber wir brauchen sie. Sie würde das Aussterben der Menschheit bestimmt erleichtert hinnehmen und wir haben viel dazu beigetragen, dass es in einigen Gegenden dazu kommen wird. Die Begriffe Natur und Kultur werden zunehmend inflationär verwendet. Es ist schon erstaunlich, wofür die Begriffe von wem in letzter Zeit herhalten müssen. Wenn man hört: Die Natur braucht mal wieder Regen. ??? Wer Regen braucht, ist die Kultur. Die Natur kommt damit locker klar und es ist ihr gleichgültig, ob die verborgenen Gründe und Arten ihres Handelns dem Menschen verständlich sind oder nicht. Die Natur betrügt nie, da nur wir es sind, die sich selbst betrügen. Es liegt am Ende an uns, ob wir es schaffen, ein System aktiver Bewirtschaftungsverfahren zu entwickeln, womit bei einem Eingriff in die Natur im positiven Sinne möglich ist, nachhaltig Kohlenstoff im Boden zu speichern, um in die Nähe der gesteckten Klimaziele zu kommen. Diese werden wir wohl nie erreichen, denn dafür ist es eigentlich schon viel zu spät. Alles andere gehört in die Welt der  Märchen, sind Wunschvorstellungen, die in diesem Sinne nicht von Nutzen sein werden.